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Test - Canon RF 100/2.8 Macro L IS USM

Makros fotografieren machen immer Spaß. Mit dem RF 100 mm f/2.8L Makro IS USM hat Canon ein professionelles Makro-Objektiv im Angebot, was sich von den anderen Makro Objektiven unterscheidet. Nicht nur, dass es mit einer 1,4fachen Vergrößerung ein Stück größer als normalerweise bei 100 üblich ist, sondern mit einem zusätzlichen Ring lässt sich das Bokeh beeinflussen und somit die Schärfe / Unschärfe des Vorder- bzw. Hintergrundes beeinflussen. Das mach dieses Objektiv nicht nur für Makrofotografen, sondern auch für Porträtfotografen interessant. Wir hatten die Gelegenheit, das neue Canon RF 100 mm F2.8L Makro IS USM jetzt an der Canon EOS R5 in der Praxis zu testen.
 
Technische Daten:
 
  • Brennweite: 100 mm
  • Optischer Aufbau (Linsen/Gruppen): 17 / 13
  • Anzahl der Blendenlamellen: 9
  • Kleinste Blende: 32
  • Naheinstellgrenze: 0,26 m
  • Größter Abbildungsmaßstab: 1,4
  • Bildstabilisator: 5 Stufen
  • Bildstabilisierung IBIS x OIS: 8 Stufen
  • AF-Motor: Dual Nano USM
 
Mit dem RF 100 mm F2.8L Makro IS USM hat Canon die beliebteste Makro-Festbrennweite herausgebracht, das auf die Anforderungen professioneller Fotografen zugeschnitten ist. Wie alle „L“ Objektive ist natürlich auch das RF 100 mm rundum gegen Staub und Spritzwasser abgedichtet. Im Vergleich zu der EF Version ist das RF 100 mm im Durchmesser und in der Länge mit 14,8 cm etwas größer und mit 720 Gramm etwas schwerer ausgefallen. Es liegt sehr gut in der Hand. Alle Bedienelemente wie Schalter und Ringe sind gut zu bedienen. Eine Gegenlichtblende gehört zum Lieferumfang, eine Stativschelle leider nicht. Möchte man das Objektiv auf einem Stativ befestigen, dann muss man für eine Stativschelle mit ca. 190 Euro (!!!) sehr tief in die Tasche greifen. Dank der exzellenten Bildstabilisierung des Systems sind bis 8LW an der EOS R5 möglich. Für normale fotografische Situationen lässt sich das RF 100 mm F2.8L Makro somit sehr gut freihändig nutzen. Bedingt durch den extrem kurzen Motivabstand und die geringe Tiefenschärfe sieht die Situation bei Makroaufnahmen anders aus. Hier kommt man um ein Stativ kaum herum. Wir haben die Stabilisierung getestet und kamen im Makrobereich bis ca. 1/6 Sekunde und bei Porträts von Menschen selbst bei einer Belichtung von 2 Sekunden aus der Hand, zu scharfen Aufnahmen. Das ist mehr als ordentlich. Der Dual Nano USM Autofokus des Objektivs arbeitet präzise, sehr leise und super schnell.
 
Die meisten Makroobjektive auf dem Markt schaffen ein Abbildungsmaßstab 1:1oder sogar noch weniger. Hier geht Canon mit dem RF 100 mm F2.8L Makro IS USM kleinen Schritt weiter und erreicht ohne weiteres Zubehör ein Vergrößerungsfaktor von 1,4x. Das ist in der Praxis zwar nicht die Welt, aber auf dem Bild ein durchaus sichtbarer Vorteil.
 
Nicht nur dank seiner Lichtstärke von f/2,8, ist das RF 100 mm F2.8L Makro ein ausgezeichnetes Porträt-Objektiv. Mit einem „SA“ Ring zur Kontrolle der sphärischen Aberration lässt sich das Bokeh zusammen mit einem Weichzeichnungseffekt variieren, was dieses Objektiv auch zu einem exzellenten Porträtfotografen macht. Mit diesem Objektivring lässt sich das Aussehen des Hintergrund- und Vordergrundes verändern und gleichzeitig einen Weichzeichnungseffekt auf dem Motiv erzeugen. Ob man dies benötigt oder ob es sich um eine weitgehend überflüssige Funktion handelt, muss jeder für sich entscheiden. Für uns war es eine nette Sache, die wir in der Praxis vermutlich nicht einsetzen werden.
 
Die Bildqualität des RF 100 ist überragend. Die Auflösung ist im Bildzentrum bereits ab Blende f/2,8 sehr gut und zeigt eine exzellente Detailschärfe, die bis einschließlich f/11 erhalten bleibt. Ab Blende 11 macht sich die Beugungsunschärfe bereits bemerkbar. In den Ecken ist bei f/2,8 eine gute Detailschärfe, die bei f/4 zunimmt und bei f/5,6 bis f/11 das beste Ergebnis zeigt. Die fortschrittliche Konstruktion des Objektivs sorgt für scharfe, kontrastreiche Bilder von der Bildmitte bis zum Rand. Alle Fotos waren super scharf, brillant, kontrastreich, farbneutral und zeigten keine störenden Säume. Die Vignettierung war bei RAW Aufnahmen ohne Kamera internen Korrektur bei offener Blende f/2,8 sichtbar und abgeblendet ab f/5,6 nicht mehr wahrnehmbar.
 
Fazit:
Mit dem RF 100 mm F2.8L Makro IS USM hat man ein sehr gutes Objektiv, das in der Praxis richtig Spaß macht. Der Abbildungsmaßstab von 1,4:1 ist beachtlich und ermöglicht schöne Vergrößerungen feiner Details. Die Material- und Verarbeitungsqualität des RF 100, seine Makro-Fähigkeiten und auch die allgemeine Bildqualität, sind exzellent. Der Autofokus arbeitet schnell und treffsicher. Das Objektiv ist ein Muss für Profis, Semiprofis und Fotobegeisterte, die sich bei der Makro- und Porträtfotografie verwirklichen möchten. Allerdings müssen sie bereit sein, die geforderte stolze Summe von 1550 Euro zu bezahlen. Ohne der eher verzichtbaren Funktion „SA Control“ und stattdessen einer Stativschelle wäre es noch perfekter.

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